Qualität seit 130 Jahren

Die Lodenherstellung

Loden: 40 Produktionsschritte entfernt.

Um Loden aus Wolle herzustellen, sind rund 40 aufwändige Produktionsschritte erforderlich, die größtenteils von Hand ausgeführt werden. Unabhängig davon, ob der Stoff zu einer Decke, einem Kleidungsstück oder einem Möbelstoff werden soll, erfordert die Lodenherstellung viel Geschick und Liebe zur Handwerkskunst. Wie unsere Großeltern und Urgroßeltern spinnen, weben und verweben wir Loden noch immer in unserer eigenen Fabrik.

FERTIGUNGSSCHRITTE

Wie Wolle zu Loden wird.

DIE WOLLE
IST DA.
WAS NUN?

Einmal im Jahr beliefern uns unsere internationalen Wollhändler mit der Wolle von Alpakas, Merinoschafen und Kaschmirziegen. Die Wolle der österreichischen Bergschafe wird von den Bauern der Region alle sechs Monate (im Frühjahr und im Herbst) angeliefert. Diese Tonnen von Wolle werden dann gefärbt und gelagert, bis ihre Mission auf dem Weg zum Loden weitergeht. Da es sich bei unseren Lodenstoffen um Melangen handelt, also um eine Mischung verschiedener Farben, werden diese auf der so genannten Krempelmaschine nach einem Rezept zusammengemischt, um am Ende die richtige Farbe zu erhalten. Für eine türkisfarbene Decke wird zum Beispiel blaue, grüne, gelbe und weiße Wolle zusammengemischt.

1. SPINNEN

Der erste Prozess ist das Kardieren. Je nach gewünschter Qualität und Farbe wird die Rohwolle in der Kardiermaschine gemischt. Die Wollfasern werden durch Walzen, die mit Kratzbändern bespannt sind, zu einem feinen Faservlies gelegt, das dann im sogenannten "Nitschelwerk" in Streifen geteilt und zu einem Roving gerundet wird. Ein Vorgarn ist noch nicht reißfest. Auf der Ringspinnmaschine entsteht dann durch kontinuierliches Verdrehen und gleichzeitiges Verstrecken des Vorgarns das reißfeste Wollgarn. Ein Garn, wie wir es aus dem täglichen Leben kennen.

2. WEBEN

Eine weitere Besonderheit ist die Webart. Lodenstoff wird oft mit Walkstoff verwechselt. Umgangssprachlich versteht man unter einem Walkstoff ein Gewirke. Bei der Herstellung von Loden wird ein gewebter Stoff verwendet. Das Weben ist ein Vorgang, den so ziemlich jeder von uns aus seiner Kindergartenzeit kennen sollte. Es gibt die Längsfäden (Kette), die am Webrahmen befestigt sind, und die Querfäden (Schuss), die man abwechselnd über und unter den Längsfäden hindurchführt. Glücklicherweise übernehmen dies Maschinen für uns, und zwar mit einer Geschwindigkeit, bei der das Weben für das bloße Auge fast unsichtbar ist. Trotzdem haben unsere ausgebildeten Weberinnen und Weber viel zu tun. Manchmal kann ein Faden reißen und muss nachgearbeitet werden.

3. WALKEN

Nun kommen wir zur Königsdisziplin der Lodenherstellung. Wolle hat die Eigenschaft, unter dem Einfluss von Feuchtigkeit, Seife, Wärme und Reibung zu verfilzen. Diese Eigenschaft machen wir uns beim kontrollierten Walzen der Rohware in Breite und Länge zunutze. Hier entsteht schließlich aus dem Rohgewebe der eigentliche Loden. Sie können sich den Walzvorgang wie eine große Waschmaschine vorstellen. Der Stoff wird zusätzlich geknetet oder gehämmert. Diesen Vorgang können Sie noch heute in unserem 130 Jahre alten Hammerwerk genau beobachten. Der Original Schladminger Loden sowie alle leichteren Qualitäten dieser Stoffart werden auf dieser Hammerschmiede auf sehr handwerkliche Art und Weise hergestellt. Nur so kann der typische Perleneffekt erzielt werden.

4. VEREDELUNG

Aber der Loden ist noch nicht ganz fertig. Ein paar letzte Handgriffe sind noch nötig. Die Aufrauhungsmaschine raut die Stoffe mit Walzen auf, die an Lockenwickler erinnern. Dadurch werden die Stoffe weich und geschmeidig. Früher wurden dafür Disteln verwendet. Das Problem beim Aufrauen ist, dass die Wollfasern nicht gleichmäßig aus dem Stoff gerissen werden können. Deshalb muss der Stoff nun in die Schermaschine. Diese schneidet die aufgerauten Fasern gleichmäßig durch. Bei Bekleidungsstoffen wird der Flaum ganz kurz abgeschnitten, bei Deckenstoffen wird der Flaum länger belassen, damit die Decke ihren kuschelig-weichen Charakter nicht verliert. Danach werden die Stoffe in die Dekatiermaschine gegeben. Diesen Vorgang kann man sich wie das Heißdampfbügeln vorstellen. Bei den Bekleidungsstoffen wird mehr Druck ausgeübt, damit sie ihre Form beibehalten. Der flauschige Charakter der Deckenstoffe wird durch den heißen Dampf erzeugt, aber ohne Druck.