Was ist Loden?
Wolle ist von alters her ein wichtiger Rohstoff für die Menschen. Schafe wurden bereits vor 10 000 Jahren domestiziert und zählen damit zu den ältesten Nutztieren. Man machte sich die nachwachsenden Wollhaare zunutze, indem sie zu warmen Stoffen verarbeitet wurden. Eine weitere einschneidende Entdeckung war, dass man durch Kneten der Wollstoffe in Seifenwasser die Fasern verdichten und somit die Eigenschaften verstärken kann.
"Unter Loden versteht man gewebte Wollstoffe, die durch warmes Wasser, Seife und Reibung verfilzt und dadurch verdichtet werden. Diesen Prozess nennt man Walken. Dadurch werden die positiven Eigenschaften der Wolle weiter verstärkt."
Herbert Steiner, Lodenproduzent
Wie entsteht Loden?
Die wichtigste Grundzutat für den Loden ist die Wolle. In unserer Manufaktur wird ausschließlich Schurwolle vom Bergschaf, Merino, Alpaka sowie der Kaschmirziege verwendet. Der Begriff „Schurwolle“ bedeutet, dass das lebende Tier geschoren wird. Es handelt sich somit um einen nachwachsenden Rohstoff von hoher Qualität. Um warmen und strapazierfähigen Loden zu erhalten, braucht es ein vielstufiges Verfahren.
1. Auswahl der Wolle
2. Kardieren, Spinnen & Weben
3. Das Walken
4. Die Veredelung
Die Geschichte des Lodens
Die Notwendigkeit, sich vor Kälte und widrigem Wetter zu schützen, hat die Menschen erfinderisch gemacht. Am Beginn der Lodenherstellung wurden die Wollfasern händisch zu grobem Gewebe verarbeitet und anschließend mühsam mit den Füßen in Wasser geknetet. Dadurch entstand verfilzter Stoff, der zu warmer Bekleidung und Decken weiterverarbeitet wurde. Der Begriff „lodo“, vom dem sich „Loden ableitet“, kommt wahrscheinlich aus dem Althochdeutschen und bedeutet „grober Stoff“. Im Laufe der Geschichte wurde die Lodenherstellung immer weiter verfeinert. Vor allem die Industrialisierung und Herstellung spezieller Textilmaschinen hat die Produktion der Stoffe vereinfacht. Inzwischen gibt es verschiedenste Web- und Walkvarianten, die man sich für die hochwertige Stoffproduktion zunutze macht. Je nach Verwendungszweck werden die Webstoffe mehr oder weniger gewalkt.
Gewebearten
Je nachdem, wie die Wolle verarbeitet wird, spricht man von unterschiedlichen Geweben. Diese unterschiedlichen Herstellungsverfahren führen zu verschiedenen Eigenschaften und Anwendungsgebieten. Der Loden ist jedoch das strapazierfähigste Gewebe von diesen Verarbeitungsmöglichkeiten der Wolle und kann deshalb besonders gut für Bekleidung, Bezugsstoffe und Decken verwendet werden.
Wollfilz
Für Wollfilz wird rohe Wolle durch Feuchtigkeit, Wärme und Druck verfilzt. Das Ergebnis ist ein dichter, formstabiler Werkstoff – meist eingesetzt für Accessoires oder technische Anwendungen.
Wollwalk
Der Wollwalk entsteht aus gestrickter oder gewirkter Wolle, die nachträglich gewalkt wird. Dadurch entsteht ein weiches, dehnbares Material mit leichtem Maschenbild. Es wird meist für Kinderkleidung oder funktionale Bekleidung verwendet.
Walkloden
Walkloden ist ein gewebter Wollstoff, der durch intensives Walken veredelt wird. Das macht ihn besonders strapazierfähig, wind- und wasserabweisend. Bei Steiner1888 ist Walkloden unser Spezialgebiet – hochwertig gefertigt, langlebig und ideal für Bekleidung, Decken und Bezugsstoffe.
Besondere Eigenschaften von Lodenstoffen
WASSERABWEISEND
TEMPERATURAUSGLEICHEND
GERÄUSCHARM
PFLEGELEICHT
ATMUNGSAKTIV
GERUCHSHEMMEND
SCHWER ENTFLAMMBAR
WOLLARTEN
ÖSTERREICHISCHES BERGSCHAF
Robust, warm, klassisch schön.
Das Bergschaf hat in den österreichischen Alpen seinen Ursprung. Die Tiere werden zweimal jährlich vor und nach der Almsaison geschoren. Aus der Wolle stellt Steiner1888 Decken in unvergleichlich strapazierfähiger und wohlig-warmer Qualität her. Wolldecken aus Schurwolle des Bergschafes sind nässe- und schmutzabweisend. Dadurch sind sie auch bestens für den Außenbereich geeignet. Immer öfter werden sie auch als gesunde Schlafdecken eingesetzt.
ALPAKAWOLLE
Leicht & farbenfroh.
Die Wolle des Alpakas weist eine ausgezeichnete Wärmeeigenschaft auf. Grund dafür ist die Faserstruktur. Diese sorgt für einen perfekten Wärmeausgleich und ist darüber hinaus sehr leicht. Heimtextilien aus Alpaka Schurwolle gelten als langlebig da sie dreimal so reißfest ist wie Schafwolle. Färbungen von Alpaka Textilien wirken besonders leuchtend. Auch ungefärbt erstrahlt die Wolle in unvergleichbar schönen Naturtönen. Aufgrund ihrer antibakteriellen Komponenten ist die Alpaka Wolle die perfekte Deckenwahl für Allergiker.
MERINOWOLLE
Luftig weich, herrlich warm.
Die wohl bekannteste Schafart ist das Merinoschaf. Seine Schurwolle gilt als besonders fein, elastisch, antistatisch und feuerabweisend. Es liefert zwischen zwei bis drei Kilogramm edelster Wollqualität pro Jahr. Decken aus dieser Wolle gelten als besonders luftig, weich und warm. Im Sommer wirken diese Fasern kühlend, im Winter wärmend. Äußere Einflüsse wie Schmutz und Gerüche machen dem feinen Material nichts aus.
KASCHMIRWOLLE
Für wahre Kenner.
Die Kaschmirziegen stammen aus der gleichnamigen Region im asiatischen Raum. Ihr Wollkleid ist dicht, da sie in rauen Bedingungen auf rund 4000 Meter Höhe bei bis zu minus 40 Grad leben. Das edle Haar wird aus der Unterwolle gewonnen. Es gilt als feinfaserig und zählt zu den edelsten Wollarten. Steiner1888 wählt Cashmere für Wohndecken aufgrund ihrer weichen aber widerstandsfähigen Vorzüge. Sie wärmt um ein Vielfaches besser als Schafwolle und knittert nicht. Kaschmirwolle ist das idealste Material für Heimtextilien. Durch ihre Langlebigkeit sind Kaschmirdecken von bleibendem Wert.